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vrijdag 27 mei 2011

Di. 31:05.2011  21h.
Havanna - Die Neue Kunst, Ruinen zu Bauen
D 2007
87 Min.

Havanna - „Perle der Karibik“, Hauptstadt der revolutionären Republik Kuba. Die Schönheit
der Stadt ist geprägt von der Poetik der Ruine. Wenig poetisch ist die Ruine Havanna für
diejenigen, die sie bewohnen. Hauseinstürze mit Toten stehen auf der Tagesordnung. Für die
Bewohner ist der Verfall der Stadt und ihrer Wohnhäuser eine ständige Quelle des Schmerzes
und der Schuldgefühle.

Der Film porträtiert fünf Personen aus Havanna, die in Gebäuden in verschiedenen Stadien
des Einsturzes wohnen. Sie alle versuchen, aus einer Existenz zu fliehen,  die durch das
Wohnen in einer Ruine selbst zur Ruine zu werden droht. Klempner Totico flüchtet sich aus
dem lärmenden Inferno seiner Mietskaserne im Zentrum Havannas zu den Tauben auf der
Dachterrasse.  Der Obdachlose Reinaldo hat in den Trümmern eines Theaters Unterschlupf
gefunden, in dem einstmals Caruso vor der High Society sang. Die frühere Millionärsgattin
Misleidys läßt den goldenen Käfig ihrer Ehe hinter sich, um im Schutthaufen eines
ehemaligen Luxushotels vergangenen Zeiten nachzuträumen. Der enteignete
Großgrundbesitzer Nicanor kämpft gegen den Verfall seines Vaterhauses, um zumindest im
Kleinen so zu leben, als habe die sozialistische Revolution nicht stattgefunden.  Schriftsteller
Ponte baut sich eine Philosophie der Ruine und macht sich so  den allmählichen Einsturz der
Stadt und des politischen Systems erklärbar und ertragbar.

HAVANNA – DIE NEUE KUNST, RUINEN ZU BAUEN erzählt die Geschichten von
Menschen, die jeden Tag darauf warten, daß ihnen das Dach über dem Kopf zusammenstürzt
und dennoch nicht ausziehen wollen. Andernorts wären ihre Wohnstätten längst renoviert, in
Museen umgewandelt oder abgerissen worden. In Havanna dagegen sind die Ruinen belebt –
dabei aber auch, wie die Bewohner resigniert feststellen müssen, die Leben ruiniert.

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